Um einen Einblick in die Arbeitswelt von Frauen zu bekommen, fuhren die SPD-Bezirksfrauen in das VW-Werk nach Stöcken. Regina Haut, ASF-Bezirksvorsitzende, hatte eingeladen und konnte mit ihren Mitstreiterinnen aus Celle, Bassum und Hannover das Werk besichtigen und ein Gespräch mit der stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden Bettina Murkovic führen. VW hat erkannt, dass zukünftig nur genügend qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen, wenn Frauen entsprechende Anreize geboten werden.

Großen Wert legt das Werk auf eine gute Arbeitsatmosphäre, auf eine hohe Arbeitszufriedenheit und breitgefächerte Qualifizierungsangebote für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. 11,5 % der Beschäftigten sind Frauen. Murkovic berichtete, dass auch hier, wie anderswo, nur wenige Frauen im technisch-gewerblichen Bereich höhere Positionen innehaben. Es gibt beispielsweise nur sehr wenige Meisterinnen. In allen Beschäftigtengruppen werden angepasste Förder- und Qualifizierungsprogramme angeboten und so will VW auch in diesem Bereich durch Förderangebote und Anreize mehr Meisterinnen gewinnen. Daneben sind an allen inländischen VW-Standorten Frauenbeauftragte tätig, die beispielsweise Mentoringprogramme für potenzielle weibliche Führungskräfte durchführen. "Aber diese Programme müssen auch Folgen zeigen", gab Murkovic zu bedenken und erwähnte, dass grundsätzlich die durchschnittliche Durchlaufquote von Männern in Führungspositionen immer noch kürzer ist als bei Frauen.

Beeindruckt waren die SPD-Frauen von der Größe des Betriebes und den Produktionsabläufen. Das VW-Werk in Stöcken ist seit 1956 an diesem Standort und hat etwa 13.000 Beschäftigte. Leiharbeiter sind derzeit nicht beschäftigt.

"Die hochtechnisierten Arbeitsbereiche erfordern gut ausgebildete Fachkräfte. Frauen sollten sich nicht scheuen, Berufe in diesem Bereich zu wählen, " stellt Annette von Pogrell, stellvertretende ASF-Vorsitzende im Bezirk Hannover fest. "VW bezahlt gleichen Lohn für gleiche Arbeit", erfuhren die Besucherinnen. "Frauen nutzen jedoch weniger die Aufstiegsmöglichkeiten. Daran müssen wir noch arbeiten", bemerkte Regina Haut beim Abschied.

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Von links: Grazyna Gintner (ASF-Bezirksvorstand), Annette von Pogrell (stellv. ASF-Bezirksvositzende), Anneliese Windhorst, Katja Hufschmidt (ASF-Bezirksvorstand), Regina Haut (ASF-Bezirksvorsitzende), Dorit Schlemermeyer, Katharina Mehlau, Luzia Moldenhauer