Mit einem Wechsel in der Führung startete der Landesausschuss der niedersächsischen SPD-Frauen (AsF) nach der Sommerpause in die Arbeit. Auf Vorschlag der scheidenden Vorsitzenden Ulla Groskurt wurde Annette von Pogrell, 45, einstimmig für die nächsten zwei Jahre an die Spitze gewählt. Von Pogrell ist bereits seit einigen Jahren Mitglied des AsF- Landesvorstandes und kennt die Arbeit, die auf sie zukommt.

Deswegen konnte sie ihren Mitstreiterinnen im Landesausschuss auch schon einige konkrete Planungen für die Zukunft vorstellen. Hauptanliegen sei es, nach außen deutlich herauszuheben, dass die SPD die Partei ist, die die Anliegen von Frauen am umfassendsten vertritt. „ Wir wollen deutlich machen, dass moderne Frauen, die sich vielfältigen Ansprüchen, Erwartungen und Erfordernissen ausgesetzt sehen, bei uns Unterstützung finden. Wir bieten den Wählern und Wählerinnen nicht nur Frontfrauen, sondern auch die entsprechende Interessenpolitik. Das ist das, was das Land braucht, damit es allen, Männern wie Frauen, letztendlich besser gelingt, ihren Alltag zu meistern.“ In ihrer Antrittsrede ging von Pogrell aber auch ausführlich auf die Verdienste ihrer Vorgängerin ein. Diese habe stets an vielen Fronten für eine umfassende Gleichstellungspolitik gekämpft, aber nie aufgegeben. „Ulla Groskurt ist nicht wegzudenken aus der Gleichstellungspolitik, wir freuen uns, dass sie auch weiter mitarbeiten und uns unterstützen will.“

Für die Zukunft sieht von Pogrell ein vielfältiges Arbeitsfeld vor sich, denn die gefühlte Gleichberechtigung sei wesentlich weiter als die tatsächliche. Das belegten jedes Jahr wieder die Zahlen. Solange Frauen 23% weniger verdienten als Männer in gleichen Positionen, solange Frauen in viel höherem Maße von staatlichen Leistungen abhängig und von Altersarmut bedroht seien, könne nicht von wirklicher Gleichberechtigung gesprochen werden. „Wir wollen die Probleme, die nicht nur für junge Familien, sondern viele Frauen alltäglich haben, lösen helfen. Das geht nicht im Handstreich, sondern nur mit kontinuierlicher und konsequenter Arbeit.“

Ihren Worten wird von Pogrell auch im regulären Landesvorstand der niedersächsischen SPD Nachdruck verleihen können, denn mit der Wahl zur Landesprecherin geht ein Sitz in diesem obersten Gremium der Sozialdemokraten in Niedersachsen einher.