Zu den Äußerungen von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder über eine freiwillige Steigerung des Frauenanteils in der Führungspositionen der deutschen Wirtschaft erklärt die Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) Elke Ferner, MdB: Und sie bewegt sich – oder doch nicht! Scheinbar macht Frau Schröder nun ernst mit der Frauenförderung in der Privatwirtschaft. Nachdem der Telekom-Vorstand den Frauenanteil in den Führungspositionen bis 2013 auf 30 Prozent und

setzt sich für eine Steigerung des Frauenanteils in den Führungspositionen der deutschen Wirtschaft von 20 Prozent bis 2015 ein – jedoch auf freiwilliger Basis und ganz ohne Sanktionen.

Anstatt sich am Beispiel Norwegens zu orientieren, wo mit großem – auch wirtschaftlichem – Erfolg eine Quote in den Aufsichtsräten und Spitzenfunktionen umgesetzt wurde, klettert Frau Schröder lieber ins Bremserhäuschen.

Denn die Frage, ob mit Nachdruck der Anteil von Frauen in Führungspositionen und Aufsichtsgremien gesteigert wird, darf nicht ins Belieben der Wirtschaft gestellt werden.

Alle sind verpflichtet Artikel 3, Absatz 3 GG, in dem es heißt „Frauen und Männer sind gleichberechtigt“, mit Leben zu erfüllen. Frau Schröder und die gesamte Bundesregierung ebenso wie die Unternehmen in Deutschland. Die SPD hatte bereits vergangenes Jahr die Forderung nach einer Frauenquote von mindestens 40 Prozent für Aufsichtsgremien von Unternehmen in ihrem Wahlprogramm verankert.

Zu allererst geht es um die Frage der Gerechtigkeit. Es geht aber auch darum, dass Deutschland es sich nicht leisten kann, die Hälfte der Bevölkerung dauerhaft aus Führungspositionen auszuschließen. Norwegen hat gezeigt, dass sich mehr Frauen in Führungspositionen auch ökonomisch lohnen. Die Unternehmen arbeiten nachhaltiger und erzielen höhere Renditen.

Die Zeit der Freiwilligkeit ist vorbei! Wir brauchen eine gesetzliche Regelung und zwar jetzt!